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Ungarn, das Land der " Magyaren " - 1100 Jahre und 1000 Gesichter

 
  Karte UngarnUngarn mitten im Herzen Europas, im Karpatenbecken. Egal ob als Tourist oder Geschäftsmann, Ungarn ist klein und schön, wie ein Schmuckkästchen, mit gemäßigtem Klima, reich an Kultur, mit regen Wissenschafts-, Kongress- und Geschäftsleben.
Das alles bietet Ihnen unvergessliche Erlebnisse und tausende von Unterhaltungs- und Erholungsmöglichkeiten. Die Gastfreundschaft der Ungarn ist
keine Legende. Schon der erste ungarische König Stefan der Heilige, Gründer des ungarischen
Staates, verkündete vor tausend Jahren den Schutz und die Versorgung der durch Ungarn ziehenden Pilger.Fühlen Sie sich eingeladen als moderne Nachfolger der mittelalterlichen Reisenden die wunderschöne
Hauptstadt Budapest zu besuchen, das malerische Donauknie mit dem Schiff oder dem Fahrrad zu bereisen, die Tiefebene hoch zu Ross zu erforschen,
im Balaton zu baden oder sich an der Kultur und Gastronomie zu erfreuen.
Ungarn hat derzeit etwa 10 Millionen Einwohner und hat mit 108 Einwohnern auf den km² eine geringe Bevölkerungsdichte.
Der größte See Ungarns ist der Plattensee ( ungarisch Balaton ). Mit seiner Fläche von 594 km² ist er 60 km² größer als der Bodensee. Bei einer durchschnittlichen Tiefe von 3,25 m erwärmt er sich im Sommer auch mal auf über 28° C. Er ist das wichtigste Tourismuszentrum Ungarns.
 
   
 

Lang ist es her aber so ging es einst zu bei einer Ungarnreise...

 
  Quittung Visum
Zur " guten alten Zeit " war es gar nicht so einfach das " sozialistische Bruderland " zu   besuchen.
Zur Reise benötigte man ein Ausreisevisum aus der DDR - alleine das war dekadent seine Bürger nur mit einem
Visum ausreisen zu lassen.
Was wohl sollte man nicht sehen was es dann dort zu sehen gab...? Also wurde so ein Visum monatelang vorher beantragt. Natürlich bekam man das Visum auch nur gegen ordentliche Gebühren ( hier 60 .- Mark ).
Ohne Visum bekam man keine ausländische Währung bei der Staatsbank getauscht.
 
     
  Mit Visum zur Ausreise ging es also zur Staatsbank und es gab die nächste Überraschung. Pro Person gab es für eine 14-tägige Reise nach Ungarn ganze 2650.- Forint zum Kurs von 1 Mark zu 6,10 Forint. Also etwa 30.- Mark pro Tag und Person bei Preisen die mehr als doppelt so hoch wie die uns gewohnten lagen. Zum Glück gab es für Tschechien ( damals CSSR ) pro Person und Tag ebenfalls etwa  30.- Mark zum Kurs von 1 Mark zu 3 Kronen. Also ausreichend Tankgelder, da es so gut wie keine Tagesbeschränkung für die CSSR gab. So reiste man bereits staatlich verordnet als  Bettler zu den sozialistischen Brüdern. Man sollte ja nicht ausufernd leben und mit den sogenannten " Reisezahlungsmitteln " um sich werfen. Allerdings gab es einige kleine Zettelchen, mit denen man im Ausland ( so denn jemand die DDR Mark haben und tauschen wollte ) offiziell weitere 100.- Mark pro Person eintauschen konnte. 300.- Mark durfte man offiziell mitnehmen.
So war man auf den guten Willen im Ausland angewiesen, seine Mark in Landeswährung umgetauscht zu bekommen.
 
  Umtausch   Umtausch
Umtausch
 
  Natürlich musste der Amtsschimmel auch nach außen ein sichtbares Zeichen hinterlassen. So wurde der "gefährliche Umtausch " im Personalausweis vermerkt, indem dort eine elend lange Stempelfahne eingeklebt wurde. Diese " Fahne " aus dem Personalausweis rettete so manchen Reisenden bei Knappheit an Klopapier.  
  Ausweis  
  So war man nun endlich mit allen notwendigen Papieren und " Reisezahlungsmitteln " ausgestattet und an sich konnte es los gehen - an sich. Vor der Reise wurde exakt geplant - Route - Tankmöglichkeiten ( die Reichweite des P601 lag bei etwa 250 km ) - und vor allem Nahrungsmittel und Ersatzteile. Um ausländische Währung nicht für Nahrung und eventuelle Reparaturen ausgeben zu müssen wurde für jeden einzelnen Tag exakt geplant und in Dosen, Gläsern usw. gepackt. Für das Auto wurden alle verfügbaren und vermutlich ausfallenden Ersatzteile eingepackt. So kam es vor das man von der Lichtmaschine bis zum kompletten Vergaser alles mit auf Reisen nahm. Sollte dann noch Platz gewesen sein kamen noch ein paar persönliche Dinge hinzu und, so war es nun mal notwendig, ein Tauschsatz ausländisches Geld, welches man auf den Ausweis eines Freundes beantragt hatte, um doch einigermaßen angemessen urlauben zu können. Diesen versteckte man so gut es eben ging unter den Fußmatten oder in den Socken, in der Hoffnung nicht beim Zoll erwischt zu werden. Dann ging es los über Autobahnen, welche seit des Reicharbeitsdienstes kaum Wartung erfahren hatten.
Nach etlichen Stunden kam man endlich an der Staatsgrenze der DDR in Zinnwald an. Der Blick des Grenzbeamten und des Zöllners verfinsterten sich zusehends wenn diese sahen, das man nach Ungarn reisen wollte. Also ab an die Seite in eine kleine Garage zur Zollkontrolle. Nach etwa 2 Stunden schnüffeln und röntgen des Gepäcks wurden diese endlich fündig - ein schweres Verbrechen wurde begangen - Devisenschmuggel. Stangenweise Zigaretten und Verpflegung für 2 Wochen interessierten die Beamten eher weniger.  Also ab getrennt zum Verhör - - und nach weiteren 2 Stunden bekam man einen Beschlagnahmebescheid... und durfte zu unserer Überraschung weiter fahren.
 
  Beschlagnahme  
  1 Meter hinter der DDR Grenze begann dann der Urlaub... ein Gefühl von Freiheit, der Geruch von frischer Luft...
Wer auf das Datum der Papiere geachtet hat konnte erlesen das es um den August 1989 ging. Ungarn hatte bereits im Mai 1989 die Sperranlagen an der Grenze zu Österreich entfernt und sich somit dem " bösen kapitalistischem Westen" geöffnet. Wie es sich später zeigen sollte, löste dieses die " Wende " im sozialistischen Block aus. Im Vorfeld hatte der russische Parteichef Gorbatschow " Glasnost und Perestroika " propagiert, was jedoch in der ehemaligen DDR wenig Freude bei den staatlichen Machthabern auslöste. Und wir waren nun auf dem Weg in den siebenten Himmel - alle Wege standen uns somit offen. Etwas eng an " Reisezahlungsmitteln " sprich Forint - denn die lagen ja nun beim Zoll in Zinnwald - kamen wir also in Balatonakali am Strand Camping an. Zum Glück hatte ich aus den vorherigen Jahren die Campingpässe aufbewahrt, welche jährlich die Farbe wechselten. Ein kurzer Blick an der Rezeption, welche Farbe gerade aktuell ist, selbstbewusst den Robby (heute ist er Campingplatzleiter) gegrüßt und mit der korrekten Passfarbe gewunken und schon war man auf dem Campingareal. Möglichst weit entfernt von der Rezeption musste nun an unauffälliger Stelle ein Plätzchen gefunden werden - was stand denn da auf der Campingplatzstrasse - RB DDR (Reisebüro der DDR - 2019 nicht mehr zu erkennen). Also eine reservierte Ecke - für uns perfekt. Einige kleine Zelte standen dort bereits als wir unser 2 Mann Zelt aufbauten. Schon am kommenden Morgen staunten wie nicht schlecht als etwa 30 junge FDJ-lerinnen mit Rucksäcken eintrafen und " unsere " reservierte Ecke bevölkerten. Das war also ein Fleckchen, welches für das Reisebüro der DDR für die Organisation " Jugendtourist " bereitgehalten war. Ein schöner Anblick 30 hübschen jungen FDJ-lerinnen beim Aufbau zu zusehen. Innerhalb weniger Stunden war unsere gesamte Ecke gefüllt und somit unsere " Tarnung " perfekt.  Dazu sei erwähnt das in Ungarn,  bei etwa 10 Mio. Einwohnern,  im Sommer rund 2 Mio. Touristen den Balaton bevölkerten. Die Campingplätze waren im Sommer so gefüllt, das sich die Leinen der Zelte kreuzten. Kein Quadratmeter blieb unbelegt und somit gingen wir in der großen Masse unter. Zudem war es August und wir lauschten dem deutschsprachigen Radio Balaton täglich, wie viel DDR Flüchtlinge über die grüne Grenze nach Österreich geflohen sind. In diesem Chaos ging es zum Glück unter, das wir weder RB DDR  waren, noch einen aktuellen Campingpass hatten.
 
  Ungarn Camping   Ungarn Camping  
  Aus heutiger Sicht sehen die Preise lächerlich aus - so hätten wir für das Zelt 65.- Forint und ebenso pro Person 65.- Forint bezahlen müssen. Dazu kam eine Kurtaxe in Höhe von 20.- Forint pro Person. Das waren also 235.- Forint pro Nacht. Nach heutigem Tauschkurs also 81 Cent ! Damals jedoch bekamen wir nur 6 Forint für eine Mark. So waren es dann etwa 39,16 Mark pro Nacht - also ungefähr ein Tageslohn für uns. Da wir jedoch nur für 430 Mark pro Person Forints offiziell erhalten haben - mehr hat uns der Staat nicht eingetauscht, wären ja niemals 10 Tage Urlaub möglich gewesen. Wir wollten aber noch länger bleiben. So war man also gezwungen den Campingplatz möglichst preisgünstig zu benutzen.
So habe ich Jahre später auch als Dank immer ein Fläschchen Hochprozentiges und ein Pfund Kaffee bei der Rezeption hinterlassen um so meine Schuld zu begleichen. Danke.